Man nennt es auch “das grösste Watt der Erde”. Die beiden Nationalparks vor der nord- und ostfriesischen Küste umfassen die größte zusammenhängende Wattlandschaft der Erde. Sie weist eine ungeheure Produktivität auf: wesentlich mehr Tiere als im normalen Meeresboden leben im Watt und versorgen Vögel und Fische, deren Verbreitungsgebiete weit außerhalb der Nationalparkgrenzen liegen, mit reichhaltiger Nahrung.
Wikicommon: (13-09-29-nordfriesisches-wattenmeer-Ralf Roletschek)
Hier trifft der Meeresgrund den Horizont. Auch in Mitteleuropa gibt es Wildnis, in obigem Luftbild wird dies besonders deutlich. Weitgehendst in seinem ursprünglichen Zustand erhalten, ist das Wattenmeer Deutschlands bedeutendster Naturraum und das vogelreichste Gebiet Europas. Die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen haben ihre Wattenmeer Anteile als Nationalparks und Biosphärenreservate ausgewiesen.
Die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation - UNESCO - erklärte das deutsche und niederländische Wattenmeer Ende Juni 2009 als Weltkulturerbe. Somit steht das gesamte Wattenmeer auf einer Stufe mit anderen weltberühmten Naturwundern wie der Grand Canyon in den USA oder das Great Barrier Reef in Australien.
Wattenmeere (abgeleitet von Watt) sind bestimmte Küstenbereiche eines Meeres, die unter einem starken Einfluss der Gezeiten stehen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Wattenmeer)
Ebbe und Flut bestimmen den Lebensrhythmus im Watt - zweimal täglich fällt der Meeresboden trocken, in welchem zahllose Würmer, Muscheln, Schnecken und Krebse sowie in den Prielen (https://de.wikipedia.org/wiki/Priel) kleine Fische ihren Lebensraum haben. Für die Vögel schafft das ein Riesenangebot an Nahrung.
Neben vielen Brutvögeln nutzen rund zehn Millionen Zugvögel - vor allem Watvögel, Gänse und Enten - das Wattenmeer. Hierzu zählen zum Beispiel der “Knutt” und die “Ringelgans”, deren arktisches Brutgebiet von Nordsibirien bis Nordostkanada reicht. Für sie ist das Watt der wichtigste Landeplatz auf dem bis Südafrika reichenden “Ostatlantischen Zugweg”.
Neben den wirbellosen Kleintieren leben auch ein Reihe von Fischarten sowie Seehunde, Kegelrobben und seltener Schweinswale im Wattenmeer. Zahlreiche Pflanzenarten haben sich anpassen können an den hohen Salzgehalt und an die Bedingungen des ständigen Wechsels von Ebbe und Flut sowie Sturmfluten. Die Pflanzen der Salzwiesen (https://de.wikipedia.org/wiki/Salzwiese) schützen sich mit besonderen Tricks ähnlich denen der Wüstenpflanzen und unter Wasser hat sich das Seegras gebildet.
Trotzdem das Wattenmeer fast komplett unter Schutz steht, ist es dabei dennoch gefährdet.
Grosse Eindeichungen haben es über die Jahrhunderte immer mehr bedroht. Ebenso auch Schadstoffe, die Fischerei, militärische Nutzung, sogar der Tourismus mit mehr neuen Bauten, ausserdem auch die Industrieanlagen. Natur Verluste waren die Folge mit der Ausrottung von Arten wie Rochen, Stör oder der Raubseeschwalbe. Mit dem erweiterten Schutz gelang dem ein Ende zu setzen, jedoch wurden die früheren Schäden nicht repariert.
Gleichzeitig entstanden neue Bedrohungen durch den Klimawechsel und die Erderwärmung.
Wenn das Polareis weiterhin so rapide schmilzt, steigt auch im Wattenmeer der Meeresspiegel. Die Deiche zum Schutz der Menschen werden zwar erhöht. Ob das jedoch reicht, wird sich zeigen. Wattflächen und Inseln drohen auf lange Sicht durch Abbruch verloren zu gehen.
Eine Reihe von Organisationen setzen sich für den Schutz, den Erhalt des Wattenmeeres und die Aufklärung über die Bedrohung durch Umwelteinfluss ein, unter anderen:
WWF Deutschland
Weltnaturerbe Wattenmeer
Greenpeace Deutschland
WikiCommon (www.MeerArt.de)
Zum weiteren Schutz wurde ein gemeinsames Überwachungsprogramm für Deutschland und die Niederlande ins Leben gerufen. Das TMAP (englisch “Trilateral Monitoring and Assessment Program”) prüft die im Wattenmeerplan beschriebenen Ziele. Es kontrolliert ob das, was vereinbart wurde, auch wirklich geschieht und die Erfüllung dieser Pläne sichergestellt sind. Darüber hinaus sorgt es für wissenschaftliche Forschung über den Status und die Entwicklung des Wattenmeeres - vom Leben im Meer bis hin zu dessen Wechselwirkungen mit den natürlichen Kräften. Das sind unter anderem die Aufzeichnung der Wasserqualität sowie Studien über Vögel, Seehunde und den Tourismus im Gebiet. Die Ergebnisse dieser Studien werden für die Anpassung und Fortschreibung des Wattenmeer Planes verwendet.
Danke, lieber Leser für die Aufmerksamkeit. Ich hoffe es hat gefallen. Die Hoffnung bleibt, dass dieses wunderschöne, fragile und einzigartige “Weltkulturerbe Wattenmeer an der Nordsee” auch den künftigen Generationen zur Freude und Erholung erhalten bleibt. Für weiteres Interesse haben wir die nachfolgenden Youtube Videos beigestellt:
📽 Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer - (11:30)
📽 Menschen im Watt - Die Nordstory NDR - (59:32)
References
Nationalpark Wattenmeer, 2010 (viewed 29.01.2018)
WWF Deutschland
http://www.wwf.deReference
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